In diesem Artikel erklären wir alles, was Sie über Subjective Global Assessment wissen müssen. Es werden die Aspekte erläutert, die der Test bewertet, die Zielgruppe, für die er geeignet ist, eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Erklärung und wie die Ergebnisse interpretiert werden. Wir werden außerdem die wissenschaftlichen Grundlagen dieses Verfahrens (diagnostische Sensitivität und Spezifität) der klinischen Bewertung vertiefen. Zusätzlich werden sowohl offizielle als auch inoffizielle Ressourcen im PDF-Format beigefügt
Was bewertet Subjective Global Assessment?
Das Subjective Global Assessment (SGA) ist ein klinisches Bewertungsinstrument, das von Fachleuten genutzt wird, um den Ernährungszustand von Patienten zu beurteilen. Es berücksichtigt die klinische Anamnese sowie eine physische Untersuchung, um festzustellen, ob eine Malnutrition vorliegt oder das Risiko dafür besteht. Das Ziel des SGA ist es, die Ernährungsrisiken zeitnah zu identifizieren und darauf basierende Interventionsstrategien zu entwickeln. Besonders bei Patienten mit chronischen Krankheiten, wie Krebs, Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Herzinsuffizienz, ist eine frühzeitige Beurteilung überaus wichtig. Durch die qualitative Analyse der Symptome und der körperlichen Verfassung können Fachkräfte präzise Empfehlungen zur Ernährungsunterstützung geben. In Kombination mit anderen Bewertungswerkzeugen wie dem Nutritional Risk Screening (NRS 2002) kann das SGA effektiv zur Verbesserung der Lebensqualität und des Behandlungserfolgs beitragen.
Für welche Art von Patienten oder Population ist Subjective Global Assessment geeignet?
Das Subjective Global Assessment (SGA) ist insbesondere für Patienten indiziert, die an onkologischen Erkrankungen, schwerwiegenden gastrointestinalen Erkrankungen oder chronischen Infektionen leiden. In klinischen Umfeldern, in denen eine adäquate Ernährungsbewertung erforderlich ist, zeigt sich das SGA als besonders nützlich, um das Risiko von Malnutrition zu identifizieren und zu bewerten. Durch die Berücksichtigung von anamnestischen und körperlichen Befunden ermöglicht das SGA eine differenzierte Einschätzung, die weit über die einfachen Kriterien des Nutritional Risk Screening hinausgeht. Der Einsatz des SGA ist vor allem in der präoperativen Beurteilung von Patienten wichtig, deren Ernährungsstatus potenziell deren postoperative Genesung beeinflussen könnte, und bietet zudem eine wertvolle Unterstützung in der Langzeitpflege von geriatrischen Patienten.
Schritt-für-Schritt-Erklärung des Subjective Global Assessment
Die Durchführung des Subjective Global Assessment (SGA) erfolgt in mehreren strukturierten Schritten, um den Ernährungsstatus einer Person zu beurteilen. Zunächst sollte der Fachmann den Patienten auf auffällige Körpersymptome und Gewichtsveränderungen während der letzten 6 Monate ansprechen. Diese Informationen werden mittels einer visuellen Skala erfasst, wobei eine Gewichtszunahme von mehr als 10% als positiv bewertet wird. Im nächsten Schritt werden spezifische Fragen zur Nahrungsaufnahme gestellt: Der Patient wird gefragt, ob er in den letzten zwei Wochen aufgrund von Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Schwierigkeiten beim Essen weniger als 50% seiner üblichen Nahrungsaufnahme zu sich genommen hat. Diese Fragen ermöglichen eine qualitative Einschätzung und sollten in einem Antwortformat von „ja“ oder „nein“ präsentiert werden. Anschließend ist es wichtig, die Funktionalität des Patienten zu berücksichtigen, wobei Fragen zur Mobilität und zum täglichen Aktivitätsniveau gestellt werden, um mögliche Auswirkungen auf die Ernährung zu erfassen. Schließlich wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, die die Beurteilung des Body Mass Index (BMI) und der Fettverteilung umfasst. Die gesamte Beurteilung ergibt eine Klassifizierung in eine von drei Kategorien: gut genährt, möglicherweise unterernährt oder stark unterernährt, was auch in Zusammenhang mit dem Malnutrition Universal Screening Tool (MUST) oder NRS 2002 stehen kann. Durch diesen strukturierenden Ansatz können Gesundheitsdienstleister effektive Maßnahmen zur Unterstützung der Patientenleicht identifizieren.
Wie interpretiert man die Ergebnisse von Subjective Global Assessment?
Die Ergebnisse des Subjective Global Assessment (SGA) sollten im Kontext der veröffentlichten Referenzbereiche interpretiert werden, die typischerweise in mehreren klinischen Studien definiert wurden. Das SGA bewertet den Ernährungszustand eines Patienten anhand einer qualitativen Analyse, die sowohl die Erfassung der Anamnese als auch eine körperliche Untersuchung umfasst. Um die Ergebnisse quantitativ zu bewerten, kann beispielsweise die folgende Formel zur Berechnung des SGA-Score verwendet werden: SGA-Score = A + B + C, wobei A für den Ernährungsstatus, B für den Gewichtsverlust und C für die funktionelle Kapazität steht. Ein niedriger SGA-Score deutet auf eine mögliche Malnutrition hin, während ein höherer Score auf einen stabilen Ernährungszustand hinweisen kann. Für das medizinische Fachpersonal bedeutet dies, dass eine frühzeitige Identifizierung von Ernährungsrisiken, wie sie durch das Nutritional Risk Screening wie das NRS 2002 angedeutet werden, entscheidend ist, um gezielte Interventionen einzuleiten und die Behandlungsergebnisse zu optimieren. Ein kontinuierliches Monitoring dieser Scores kann nicht nur die Patientensicherheit erhöhen, sondern auch die Qualität der medizinischen Versorgung wesentlich verbessern.
Ressourcen zum Subjective Global Assessment: PDF-Versionen zur Identifizierung von Malnutrition und Rheuma Leitlinien
Im Folgenden werden Links zu herunterladbaren Ressourcen in der Originalversion sowie in der deutschen Version des Subjective Global Assessment im PDF-Format bereitgestellt. Dieses Bewertungsinstrument ist von entscheidender Bedeutung für die Identifizierung und Klassifizierung von Malnutrition, insbesondere im Rahmen von Screenings wie dem Nutritional Risk Screening oder NRS 2002. Eine sorgfältige Analyse dieser Materialien unterstützt Fachkräfte dabei, eine effektive Diagnostik und Behandlung von Malnutrition zu gewährleisten.
Welche wissenschaftlichen Belege unterstützen Subjective Global Assessment?
Das Subjective Global Assessment (SGA) ist ein klinisches Werkzeug zur Bewertung des Ernährungsstatus, das in den 1980er Jahren von Detsky et al. entwickelt wurde. Das SGA basiert auf einer strukturierten Anamnese und körperlichen Untersuchung und hat sich als spezifischer und sensitiver Indikator für Malnutrition erwiesen. Zahlreiche Studien bestätigen die Validität des SGA, insbesondere durch seine Fähigkeit, die klinischen Ergebnisse bei Patientengruppen mit onkologischen und geriatrischen Erkrankungen vorherzusagen. Wissenschaftliche Evidenz stützt sich auf prospektive Kohortenstudien, die zeigen, dass das SGA prognostische Informationen zu Komplikationen und Mortalität vermittelt. Zusätzlich wurde das SGA in mehrere Validierungsstudien im Vergleich zu komplexeren Screening-Tools, wie dem Nutritional Risk Screening 2002 (NRS 2002), untersucht, wobei das SGA oft vergleichbare Ergebnisse liefert. Diese Faktoren machen das SGA zu einem anerkannten Instrument im Bereich der klinischen Ernährung.
Diagnostische Genauigkeit: Sensitivität und Spezifität von Subjective Global Assessment
Die Sensitivität des Subjective Global Assessment (SGA) wird typischerweise zwischen 85% und 90% angegeben, was auf dessen Fähigkeit hinweist, Patienten mit durch Malnutrition bedingten Gesundheitsrisiken zu identifizieren. Die Spezifität liegt oft im Bereich von 70% bis 80%, was bedeutet, dass SGA auch in der Lage ist, gesunde Patienten von denen mit ernährungsbezogenen Erkrankungen zu unterscheiden. Die Methodik des SGA wird häufig in klinischen Umgebungen verwendet, um den ernährungsphysiologischen Zustand von Patienten zu bewerten, insbesondere in Kombination mit Instrumenten wie dem Nutritional Risk Screening oder dem NRS 2002. Diese Werte verdeutlichen die Effektivität des SGA als Screening-Tool für Malnutrition in verschiedenen Patientengruppen.
Verwandte Skalen oder Fragebögen
Das Subjective Global Assessment (SGA) hat mehrere vergleichbare klinische Instrumente, die häufig zur Einschätzung des Ernährungsstatus herangezogen werden. Dazu gehören das Malnutrition Universal Screening Tool (MUST) und das Nutritional Risk Screening (NRS 2002). Beide Ansätze bieten eine strukturierte Methode zur Identifikation von Malnutritionsrisiken, jedoch unterscheidet sich ihre Anwendung in der klinischen Praxis. Das MUST ist besonders nützlich für den allgemeinen Einsatz in der Krankenhaus- und Pflegeumgebung und erfordert lediglich das Körpergewicht und die klinische Beurteilung, was es einfach handhabbar macht. Das NRS 2002 hingegen bietet eine detalliertere Bewertung unter Berücksichtigung spezifischer Risikofaktoren und ist besonders effektiv bei schwerer Unterernährung. Allerdings kann die Komplexität des NRS-2002 in akuten Versorgungssettings als Nachteil angesehen werden. Zusätzlich zu diesen Skalen ist auch der Mini Nutritional Assessment (MNA) hervorzuheben, der sich speziell auf ältere Erwachsene konzentriert, jedoch dieselbe Herausforderung hinsichtlich der erforderlichen Zeit für die Durchführung aufweist. Alle genannten Skalen sind auf unserer Website klinischeskalen.com ausführlich erklärt und zum Download bereitgestellt.